Freitag, 4. Juni 2010

Entzündete Ohrlöcher bei Ohrringen

Oft erzählen mir Frauen voller Bedauern daß sie leider keinen Ohrringe tragen können, weil sich ihre Ohrlöcher entzünden, sobald sie Ohrringe tragen.

Selbst Edelstahl und Edelmetalle wie 925 Silberoder 585 Gold könnten sie nicht vertragen.

Dahinter kann nun aber fast keine Allergie auf Nickel mehr dahinterstecken, und mit ein paar kleinen Tips wäre es oft wieder möglich, Ohrringe zu tragen!

Ich selbst bin zum Glück nicht auf Nickel allergisch, -aber auch ich kann ein entzündetes Ohrläppchen bekommen,- wenn ich nämlich ein paar Wochen keine mehr getragen habe und das Ohrläppchen nicht mehr daran gewöhnt ist.

Wenn man nach einer Pause den Ohrstecker oder Ohrhaken dann wieder in das Ohrloch schieben will, dann geht es nicht mehr so leicht wie zuvor, man stößt auf etwas Widerstand und wenn man diesen mit etwas zuviel Druck überwinden will, dann kann es zu Mikrorissen im Ohrlochkanal kommen. Diese Mikroverletzungen allein verursachen dann durch die mechanische Reizung des Stiftes oder durch Schaukeln des Ohrrings zu einer schmerzhaften Schwellung und Rötung des Ohrläppchens.

Das muß aber noch keine Entzündung sein! Es kann aber zu einer werden,- wenn der "Fremdkörper" nämlich weiter die Wunde reizt und dann Bakterien eindringen.

Bei den ersten Erscheinungen dieser Art sollte man daher den Ohrring so bald wie möglich entfernen, ein Wattepad mit 70 %-igem Weingeist aus der Apotheke tränken, und von beiden Seiten,- ohne Druck,- an das Ohrläppchen halten, und zwar für ca 10 Minuten.

Dadurch wird angenehm gekühlt, was die Schwellung lindert, und Alkohol kann in das Ohrloch eindringen und eventeulle Risse desinfizieren.

Sind die 10 Minuten um, gibt man mit desinfiziertem Finger (Weingeist) etwas Original Rescue Creme aus der Apotheke sachte an das Ohrloch. (Keine Schleichwerbung, nur meine persönliche beste Erfahrung)

Dieses Vorgehen wiederholt man je nach Bedarf 2-4 x täglich. Immer reinige man das Ohrläppchen mit einem mit Weingeist getränkten Wattepad sanft von Cremeresten, bevor man mit einem frischen wieder den 10 minütigen Umschlag macht.

Nie drücken!! Immer nur sachte "anbringen".

Das Wichtigste ist aber, daß man nach Abklingen des Reizzustandes bei einem erneuten Versuch folgendermaßen vorgeht:

Durch die Entzündung ist etwas verhärtetes Narbengewebe entstanden, welches den Stichkanal verengen kann.

Wenn man hier mit zuviel Druck durchfahren will, so kommt es zu den nächsten Mikro-Rissen und das Karussell geht wieder von vorne los!

1. Man nehme am besten einen Ohrstecker mit geradem Stift, und mit sehr gut abgerundeter Spitze. -Notfalls mit einer superfeinen Feile etwas abrunden, es darf nicht rauh sein. Wer es sich selber nicht zutraut, lieber zum Fachmann gehen der es glatt poliert.

2. Stift und Ohrläppchen mit 70 % Alkohol desinfizieren, einfach etwas davon auf ein Wattepad geben und betupfen.

3. Den Stift in eine reizlose Wund-und Heilsalbe tunken wie z.B. Bepanthen tunken.

4. Vor dem Spiegel das Ohrloch suchen, und vorsichtig versuchen, den Stift mit Creme einzuführen.
Sobald es Widerstand gibt nicht weiterschieben, sondern nun anfangen, den Stift sehr sanft auf der Stelle leicht hin und her zu drehen, immer so, daß es nicht weh tut!

Dabei erweitert sich die Verengung im Kanal ganz allmählich und man kommt plötzlich doch wieder ein Stückchen weiter, -letzten Endes bis man durch ist.

Das A und O ist, daß man nie soviel Druck ausübt dass es wieder zu Rissen und netzündeten Ohrlöchern kommt!

Falls man gar nicht durch das Ohrloch kommt,hört man am besten einfach auf und versucht es am nächsten Tag wieder--die Heilsalbe tut über Nacht ihre Wirkung!

5. Hat man den Stift aber erfolgreich durchgebracht, dann gewöhne man das Ohr langsam wieder an den "Fremdkörper".

Das heißt, man nehme ihn nach 5-10 Minuten oder einer halben Stunde wieder raus, je nach Empfindlichkeit, und erhöhe die Tragedauer langsam, aber sicher.

Je mehr Zeit man sich hier lässt, desto sicherer ist es, daß der Körper nicht überreagiert.

Es ist nicht ungewöhnlich wenn das "sanfte Durchfummeln" 10 Minuten und länger dauert!


Es kann sich übrigens nach jahrelangem "Nichttragen" von Ohrringen auch ein winziges Talgwürstchen im Ohrlochkanal bilden.
Dieses wird durch die Creme aufgeweicht und angelöst, so daß es dann irgendwann leichter Schritt für Schritt hinausgeschoben werden kann!

Ich hoffe und wünsche Ihnen, daß auch Sie mit diesen bewährten Tips bald wieder Ihre Ohrringe tragen können! Herzliche Grüße, Annalea

1 Kommentar: